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Mordanschläge 1 9 9 7

 

6.Kapitel

 

Was machen wir? Weis nicht! (so mag sich der Genosse gedacht haben!)

Morgens um 6 ging ich wie immer mit meinem Hund zum Brötchen holen am Gemeindeplatz. Gegenüber ist eine Einfahrt zum alten Fischer. Hund musste mal, wie so oft. Bremsen quietschten, ein großes schwarzes Auto stand dicht neben mir, hat mich und Hund zwischen sich und eine Hauswand geklemmt. Ich war platt, lebte aber noch.

Hämisches Grinsen meines ehemaligen Winterhausmeisters, Sohn unserer Sommerangestellten. Reifen quietschten, weg war er.

Keine Zeugen, wäre ich platt gewesen, hätten sich die Genossen in Baabe sicher gefreut.

2 Wochen später, gleiche Einfahrt, Hund schnüffelte aus Leidenschaft, Bremsen quietschten, hämisches Grinsen meines ehemals jüngsten Hausmeisters, der in den Westen gemacht war, seiner Freundin wegen, einen gut bezahlten Posten im Hafen hatte aber Heimweh zu Mami hatte.

Mamis kleiner Liebling sagte ich zu meiner Mutter, sie wusste dann schon, wen ich meinte.

Ich stellte ihn für einen Winter ein, weil ich in der Villa Zobel Einbauten vornahm:

Telefonkabel an der Decke verlegen, Fernsehkabel an der Decke verlegen, Elektrik neu. Sein Vater war selbständiger Elektriker, der klemmte alles, was der kleine Liebling und mein Hausmeister im Winter verlegten, dann kam eine Holzverkleidung an die Decke und seine Arbeit war getan.

Der arbeitslose Hilfsarbeiter ohne Ausbildung aus dem Osten war im Westen nichts geworden, musste erst bei mir eine Stellung haben. Sein Vater brauchte ihn dann früher als erwartet, er ging 2 Wochen vor der Zeit. Das war einige Jahre her, und jetzt das! Warum?

Ich prüfte die Bücher, schließlich war der Steuerberater der Hotel GmbH auch mir gegenüber zu Loyalität verpflichtet, ich war schließlich Gesellschafter. Auf meinen Wunsch schickte er mir aus dem Allgäu alle Hotelunterlagen von 1996 und 1997. Die Rechnungen mit Gastnamen, Kurkarte, Rechnungsbetrag, Aufenthaltszeitraum schrieb ich auf große Journale und fand: 5 stellige Summen fehlten.

Das also war der Grund für die „Warnungen“. Mamis kleiner Liebling hätte mich mit seinem großen Auto einfach an die Wand fahren können, mich und Hund, niemand hätte etwas gesehen. Im Winter gibt es keine Kurgäste im Dorf.

Wozu war ich schließlich Bankrevisor. Gesellschafterversammlung war angesetzt. Ich fuhr im Frühjahr mit meiner Mutter und Hund nach Baabe . Das große schwarze Auto von

„Mamis kleiner Liebling“

fuhr genau auf uns zu. Ich wich nicht aus, kam nicht von der Straße ab-. Im letzten Moment zog er das Steuer herum.

Darauf ging ich zur Polizei nach Baabe und machte mündlich eine Anzeige. „Warum sind Sie nicht früher gekommen?“

Bald darauf sah ich ein Polizeiauto am Laden vom Vater. Mamis kleiner Liebling kam dann nicht wieder auf solche Idee.

Gesellschafterversammlung:

Gesellschafter Hörnlein zu 1/3 Kapital anwesend

Gesellschafter Hinz zu 1/3 Kapital anwesend

Gesellschafter Schmidt zu 1/3 Kapital anwesend

Alleinvertretungsberechtigte Einzelprokuristin Liselotte Schmidt geb. Zobel anwesend

Geschäftsführerin anwesend

Tenor der Ausführungen der Geschäftsführerin, die sich selbst im Winter „arbeitslos“ meldete und bei einem Bruttogehalt von monatlich DM 5.000,-- im Sommer angeblich DM 3.500,-- Arbeitslosengeld vom Arbeitsamt erhalten haben will.

Ich glaube das ja nicht, denn ein Geschäftsführer einer GmbH kann gar nicht arbeitslos sein, eine GmbH kann ohne Geschäftsführer gar nicht existieren. Wer führt dann die Geschäfte?

„Ich möchte, dass Eure Mutter nicht mehr im Hotel mitarbeitet! Sie soll sich zur Ruhe setzen, ich kann nach 2 Jahren alles allein!“

Hinz und Hörnlein übereinstimmend: „Ja, sie ist auch alt genug“!

Schmidt denkt sich: „Wir haben doch einen lebenslangen unkündbaren Arbeitsvertrag unterzeichnet, so was geht gar nicht!“

Sprach: „Jetzt habe ich ein Anliegen!“

Legte meine Journale vor und fragte, wie denn das sein kann, dass Rechnungen auf Namen lauten, von Gästen, die laut Kurkarte bei uns nicht zu Gast waren? – Die waren dann gegenüber in der Nachbarschaft! – Merkwürdig.

Hier sind Kurkarten von Gästen, für die es keine Rechnungen gibt. 5-stellige Beträge fehlen in der Buchhaltung als Einkünfte! – Das möchte ich geklärt haben, innerhalb der nächsten 2 Wochen! -

Ich gehe jetzt erstmal mit meinem Mann in Urlaub schallte die Geschäftführerin. „Wie sind Sie mir denn draufgekommen?“

„Mein Sohn war doch Bankrevisor, der weis, wie das geht!“

Die Dame kündigte. Ein Glück, dass es ihrem Sohn nicht gelungen war, mich bei 3 Versuchen an die Wand zu fahren, jetzt konnte ich das Familienhotel retten und weitermachen.

Stelle ich mir noch mal einen familienfremden Geschäftsführer ein, selbst wenn wir die Familie seit Generationen kennen?

DM 70.000,-- hatte ich auf dem Bankkonto im Dezember 1995. Im Mai 1996 war sie schon zahlungsunfähig. U N F Ä H I G

 

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